WordPress ist das populärste CMS im Internet. Und die technischen Anforderungen an den Webserver sind keineswegs exotisch. Dennoch: Bei der Suche nach einem geeigneten Hosting-Anbieter müssen die Webmaster auf einige Dinge achten.
Webseiten- und Blogbetreiber haben die Wahl zwischen vielen unterschiedlichen Hosting-Anbietern. Diese unterscheiden sich im Hinblick auf den Preis, die Performance und den Service. Wird ein WordPress-Blog bei einem Hoster mit einer hohen Performance gehostet, profitieren Betreiber und Besucher von schnellen Ladezeiten.
Bei der Wahl des Hosters ausschließlich oder primär auf den Preis zu achten, ist ein Fehler. Auf den ersten Blick locken viele Webhoster mit preiswerten Angeboten, dafür sind die Performance, Funktionen und Serviceleistungen nur Mittelmaß. Gegen einen Aufpreis lassen sich die Angebote entsprechend aufwerten. Unter dem Strich sind die Gesamtkosten höher als bei den auf den ersten Blick teuren Allroundlösungen.
Inhaltsverzeichnis
Welche Eigenschaften sollte ein guter Webhoster besitzen?
Technische Voraussetzungen für WordPress
Damit die Betreiber die Open-Source-Software auf ihrem Webspace installieren können, muss dieser die technischen Voraussetzungen von WordPress erfüllen:
- Der Webspace muss die Programmiersprache PHP mindestens in der Version 7 unterstützen.
- Des Weiteren muss der Nutzer mindestens eine MySQL-Datenbank einrichten und verwenden können.
- Besonders wichtig ist ein direkter Zugriff auf die .htaccess-Datei. In dieser hinterlegt WordPress viele wichtige Einstellungen.
- Um sprechende URLs nutzen zu können, ist das PHP-Modul “mod_rewrite” erforderlich.
- Als “memory_limit” sollte mindestens 128M oder noch besser 256M eingestellt werden.
Idealerweise verwendet der Hoster den schnellen nginx Webserver anstatt des bewährten Apache Webservers. Dann braucht man aber Zugriff auf die nginx Direktiven, dem Äquivalent zur .htaccess-Datei vom Apache Server.
Da WordPress ab Werk ziemlich schwerfällig ist (daran wird zusammen mit Google gearbeitet), gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Geschwindigkeit für den Seitenbesucher zu optimieren.
Serverseitiges Komprimieren mittels Gzip sollte selbst bei dem günstigsten Mainstreamhoster funktionieren – sofern man die oben erwähnten Server-Konfigurationen entsprechend bearbeiten kann.
Weniger verbreitet bei Web-Hosting-Anbietern ist das neue, schnelle http/2 Protokoll. Dies kann eine Website ohne weiteres Zutun merklich beschleunigen. Allerdings erfordern die meisten Browser für http/2 zwingend auch SSL Verschlüsselung.
Am besten wäre es, wenn das Hostingpaket „memcache“ unterstützt. Mittels eines WordPress-Plugins werden dann die fertig erstellten Seiten und Beiträge im RAM des Servers auf Abruf zwischengespeichert. Schneller kann man Webseiten nicht ausliefern. Entsprechend groß muss der zugeteilte Arbeitsspeicher dann aber auch sein.
Serverstandort
Der Serverstandort des Anbieters sollte sich am besten in Deutschland oder alternativ in einem direkten Nachbarland befinden.
Einen deutschen WordPress-Blog besuchen vorwiegend Nutzer aus Deutschland. Liegt der Serverstandort des Hosters nicht weit vom Standort der Besucher entfernt, profitieren diese von einem kurzen Leitungsweg und einer geringen Ladezeit. Bei Hosting-Anbieter mit Standorten in den direkten Nachbarländern von Deutschland sind Leitungsweg und Ladezeit immer noch akzeptabel für die Besucher. Handelt es sich um einen weit entfernten Standort, wirkt sich dies eventuell nachteilig auf die Geschwindigkeit der Word-Press-Seite aus.
Des Weiteren sollte man bedenken, dass datenschutzrechtliche Gründe gegen einen Serverstandort außerhalb von Deutschland bzw. der EU sprechen können. Das hängt maßgeblich davon ab, welche Daten man von den Besuchern der Website erhebt. Wenn überhaupt.
Wer aus Geschwindigkeitsgründen ein Content Delivery Network als Zwischencache einsetzen möchte, der braucht zwingend die Möglichkeit, die DNS Einträge der Domain ändern zu können. Entweder eigenhändig, oder mittels Support.
Die Zuverlässigkeit des Hosters spielt eine große Rolle. Dementsprechend sollte die Uptime mindestens bei 99,8 % liegen. Das klingt sehr anspruchsvoll, aber 0,2% Downtime sind in einem Jahr über 17 Stunden.
Ausreichend Speicherplatz
Für das Hosting benötigen die Betreiber einen ausreichend großen Webspace. Je größer der Speicherplatz, desto höher die Kosten für das Hosting. Für eine WordPress-Installation sollten dem Betreiber mindestens 2 GB Speicherplatz zur Verfügung stehen. Handelt es sich um eine Seite mit vielen Bildern, Videos und anderen großen Elementen, sollten besser 5 GB oder mehr Speicherplatz vorhanden sein. Zusätzlich sollte genügend Speicherplatz für Backups zur Verfügung stehen. Wenn man 7 Tagesbackups plus ein Monatsbackup vorhält, sind 20 GB schneller belegt als man glauben mag. Zumal eine solche Seite ja stetig mehr Daten erhält, wenn man die Blogfunktion ausgiebig nutzt.
Backups, SSL-Zertifikate und guter Support
Einige Webhoster stellen ihren Kunden eine integrierte Backup-Funktion zur Verfügung. Mit dieser lassen sich die Datenbank samt allen Einstellungen und alle Dateien sichern. Wer eine Business-Website betreibt, sollte auf jeden Fall eine solche Backuplösung einsetzen.
Webseiten ohne ein SSL-Zertifikat werden von Google im Ranking benachteiligt und schlechter gefunden. Deshalb ist es von Vorteil, wenn der Hoster ein SSL-Zertifikat zu einem fairen Preis oder kostenlos anbietet.
Der Support des Hosters lässt sich am besten täglich und an 7 Tagen in der Woche erreichen. Eine schnelle Reaktionszeit verhindert Probleme und minimiert Downtimes.
Webhoster für kleine Projekte
Für kleinere WordPress-Blogs mit weniger als 10.000 Besuchern im Monat ist ein preiswerter Webhosting-Tarif in Form eines „Shared-Hosting“ eigentlich ausreichend. Man teilt sich den Server mit vielen Kunden und erhält den Webspace zu günstigen Konditionen; oft für 10 Euro oder weniger im Monat.
Aufgrund der vielen Einschränkungen, der schlechten und begrenzten Konfigurationsmöglichkeiten raten wir aber von großen Massenhostern ab. Da gibt es kleinere Anbieter, die zum vergleichbaren Preis mehr Funktionen, weniger Kunden pro Server und schnelleren Support bieten.
Hosting-Anbieter für typische WordPress-Webseiten
Für die mittelgroßen WordPress Projekte mit mehreren 1.000 Besuchern pro Tag besitzt ein Shared-Hosting-Paket nicht die nötige Performance. Für solche Seiten bietet sich stattdessen ein Tarif mit einem Virtual Server an. Bei diesem teilen sich die Betreiber den Server ebenfalls mit anderen Nutzern, jedoch hat jeder Kunde einen eigenen festen Anteil der Ressourcen. Selbst für einen zweistelligen Eurobetrag pro Monat gibt es sehr üppig ausgestattete V-Server, die man mit einer typischen Unternehmenswebsite auf WordPress Basis kaum auslasten wird. Solche Lösungen nutzen wir für fast alle unsere Kunden. Die Software des Servers ist dabei vom Anbieter festgelegt und kann nicht geändert werden. Man kann also beispielsweise nicht von Apache auf nginx wechseln, oder zusätzliche PHP-Module installieren.
Großes Hosting für großen Ansturm
Sie haben richtig viel Traffic? Mehrere tausend Besucher pro Stunde?
Ein Dedicated Server ist für solche WordPress Projekte eine die passende Lösung. Dedicated bedeutet: Ein ganzer physischer Server für Sie alleine. Mit entsprechend großzügigen Ressourcen – hier gibt es viele Ausbaustufen mit entsprechenden Preisen. Diese unterscheiden sich maßgeblich in 3 Hardwarekomponeten: Arbeitsspeicher, CPU(-Kerne) und Festplattenplatz. Bei letzterem sollte man auf schnelle SSD Festplatten achten; herkömmliche Festplatten sind sonst der Flaschenhals im System.
Beim Dedicated Server kann man zwischen „Root Server“ und „Managed Server“ wählen. Bei einem Root Server hat man vollen Zugriff auf den Server. Man kann tatsächlich fast alles verändern. Beliebige Serversoftware und Module einsetzen, sämtliche Konfigurationen ändern usw. Man könnte theoretisch sogar das Betriebssystem ändern. Der Nachteil am Root Server: Man hat nur bedingt Support durch den Anbieter. Denn alle Freiheiten zu haben bedeutet auch, dass man alle Möglichkeiten hat, seinen Root Server falsch einzurichten. Dieses Risiko kann ein Hostinganbieter nicht vollständig absichern. Daher sollte man hier auf eine Backup Lösung achten, die nicht auf dem Root Server selbst läuft. Und genau wissen, was man tut. Da man im Falle einer WordPress Website am Server eigentlich nicht ständig etwas ändert, ist der Vollzugriff auf einen Root Server eher selten notwendig. Für die meisten WordPress Seiten ist ein den Anforderungen entsprechender Managed Server die passende Lösung.
Beim Managed Server fühlt man sich als Kunde wie auf einem V-Server. Man kann den Server über ein Webinterface konfigurieren, hat meist auch Linux Shell Zugriff und viele Freiheiten. Aber eben nicht alle. Für einen Wechsel oder Erweiterung von Softwarepaketen muss man sich an den Hostinganbieter wenden. Hier sollte man im Vorfeld abklären, was alles möglich ist und wie viel Support im Preis enthalten ist. Viele Managed Server Pakete sind auch so ausgelegt, dass am Grundsetup (Betriebssystem, Datenbankserver, Webserver, unterstützte Programmiersprachen) später nichts mehr verändert wird. Dafür garantiert der Anbieter auch den reibungslosen Betrieb.
Unendlich groß: WordPress in der Cloud mit Autoskalierung
Mit Cloudhosting ist eine Hosting-Lösung gemeint, die automatisch die Ressourcen dem Bedarf entsprechend skaliert. Viele Hostinganbieter benutzen das Wort Cloud in einem anderen Sinne, teilweise sind „Cloud“-Pakete bei genauerer Betrachtung nur Dedicated Managed Server.
Es gibt zwei Gründe, warum man WordPress auf einer Cloudhosting Lösung betreiben sollte:
- Man hat konstant mehr Traffic, als der stärkste Dedicated Server leisten kann
- Man hat gelegentlich für einen kurzen Zeitraum sehr viel Traffic
Wenn man gelegentlich oder dauerhaft mehr Leistung braucht, als ein einzelner Server bieten kann, dann ist Cloudhosting die größtmögliche Lösung. Hier werden nach Bedarf immer mehr Hardware Ressourcen automatisch zugewiesen. Mehr Ram, mehr CPU, mehr V-Server Instanzen usw. Dazu kommt ein intelligentes Loadbalancing und Content Caching über verschiedene geografische Regionen hinweg. Man zahlt bei diesen Lösungen immer das, was man an Ressourcen wirklich verbraucht hat, minutengenau. Technisch ist diese Architektur sehr aufwändig. Die bekanntesten Anbieter sind hier Amazon, Google, Microsoft und IBM.
Als Web-Agentur können wir Kunden zum Thema Hosting selbstverständlich beraten und bei der Wahl des passenden Anbieters und des richtigen Tarifs unterstützen. Mehr Infos zu unseren Leistungen bezüglich WordPress finden Sie hier: WordPress
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