Der Support für Magento 1.0 endet im Sommer 2020. Damit stellt sich für bisherige Magento 1.0 Nutzer die Frage: Dabei bleiben oder wechseln? Wir haben im Artikel die Neuerungen von Magento 2.0 zusammengefasst, um die Entscheidung für oder gegen den Umstieg zu erleichtern.
Die Veröffentlichung von Magento 2.0 im November 2015 ist schon einige Zeit her, die Frage zum Umstieg stellt sich für viele Shopbetreiber aber erst jetzt ganz konkret. Wer bisher mit Magento 1.0 ganz zufrieden war, muss sich nun aber spätestens innerhalb des nächsten halben Jahres ganz konkrete Gedanken machen. Denn wer mit dem bestehenden Datenschutzrecht wissentlich Sicherheitslücken in Kauf nimmt, macht seinen eCommerce Shop gleich auf mehreren Ebenen angreifbar.
Denn beendet ein Entwicklerteam beziehungsweise ein Unternehmen den Support für ein auslaufendes System, öffnen sich Sicherheitslücken, die bis dahin konstant verhindert oder sofort geschlossen werden konnten. In der Regel wird deshalb immer zu einem zügigen Wechsel auf die nächste unterstützte Version geraten. Bei Shop-Systemen ist ein Wechsel aber meist so komplex, dass lieber abgewartet wird, um einen sauberen Transfer und weitreichende Integration an alle bestehenden Erweiterungen zu erreichen.
Hinweis: Es gilt als wahrscheinlich, dass sich innerhalb der Magento-Community diverse bezahlpflichtige Support-Anbieter etablieren werden, um die Magento 1.0 Version weiterhin supporten zu können. Wann und in welcher Qualität beziehungsweise zu welchen Preisen der Support erhältlich sein wird, ist derzeit noch völlig offen.
Inhaltsverzeichnis
Magento 2.0: Das ist neu
Kleine Änderungen, die das Shopbetreiber-Leben einfacher machen:
- Insgesamt ist das Backend deutlich aufgeräumter und seit der Version 2.0 auch mobil benutzbar. Das Standardtheme ist ohne weitere Anpassungen zu 100 Prozent responsive.
- Mit den verfügbaren, leicht integrierbaren Pagebuildern lassen sich individuelle Produkt- und Kategorieseiten erstellen – ohne umfassende CSS- und HTML-Kenntnisse.
- Die eher ressourcenhungrige 1.0 Version ist ab Magento 2.2 stabiler und gleichzeitig deutlich performance-optimierter dank eines integrierten Fullpage-Cache. Kategorieansichten und das Hinzufügen von Produkten zum Warenkorb erfolgen mit der neuen Version deutlich schneller. Entsprechend steigt die Conversion, die Zahl der Kaufabbrüche durch ungenügende Performance im Kaufprozess sinkt.
- Anders als bei der 1.0 Version sind Fullfillment-Anbieter für Bezahldienste und Versandlösungen ab der 2.0 Version leichter zu integrieren – ohne beziehungsweise mit nur geringem Entwickleraufwand. Das senkt die Kosten für Shopbetreiber und vereinfacht die Verwaltung des Shops, wenn gesetzliche oder anderweitige Änderungen anstehen.

Blick in das neue Backend (Bild: Magento)
Mit der Anpassung an aktuelle Technologien und den Fokus auf eine intuitivere Bedienung dürften sich langfristig die Support- und Entwicklungskosten für kleinere und mittlere Shops reduzieren.
Die bedeutenden Änderungen in der Zusammenfassung:
- Tools zur Kundenbindung integriert
- Navigation und Handhabung deutlich vereinfacht
- Skalierbarkeit erhöht
- Framework für Entwickler erneuert, um Integrationen und Eigenentwicklung zu vereinfachen
- Einbindung von Versand- und Bezahldiensten vereinfacht
- 10fach bessere Performance im Vergleich zur 1.0-Version
- Neueinführung zielführender Klickzahlen zur Conversionoptimierung
- Kompatibilität für Cloud-Architektur integriert
- integrierte Securityfeatures wie 2-Factor-Authentication
Hinweise für Shop-Betreiber
Der Umstieg von Magento 1.0 auf 2.0 ist in weiten Teilen nur mithilfe eines entsprechend gut ausgebildeten Entwickler-Teams sinnvoll – schon deshalb, weil sich die benötigten Technologie-Kenntnisse mit Magento 2.0 deutlich erweitert haben. Je nachdem, wie stark der bisherige Magento 1.0 Shop individuell auf Unternehmenseigene Prozesse angepasst und erweitert wurde, kann eine komplette Neuentwicklung des eCommerce-Shops auf Magento 2.0 sinnvoll sein.
Gerade bei älteren Shop-Systemen kann das ein guter Anlass werden, bisherige Strukturen und Prozesse zu überdenken, die User Experience stärker in den Fokus zu rücken und so den Shop besser auf die gewachsenen Ansprüche der Käufer auszurichten. Das gelingt natürlich am besten mit einem Entwicklerteam beziehungsweise einer auf Magento 2.0 spezialisierten Agentur, die mit dem Shopsystem entsprechend viel Erfahrung mitbringen.