Sie sollten schnell eine Magento 2 Migration starten, denn der Support für Magento 1 läuft im Juni 2020 aus. Wer bislang noch nicht auf Magento 2 umgestiegen ist, sollte spätestens jetzt mit der strategischen Planung des Replatforming starten. Wir führen durch die wichtigen Vorab-Schritte in der Planungsphase.
Planung, Umsetzung und Testing nehmen je nach Shop-Größe und Datenbestand gut ein halbes Jahr in Anspruch. Vor Supportende im Juni sollte deshalb rechtzeitig – also jetzt – begonnen werden mit der Planung! Die Mindestanforderungen für Sicherheits- und Qualitätsupdates beginnen bei Magento 2.3, ältere Versionen werden ab Juli 2020 nicht mehr unterstützt.
Inhaltsverzeichnis
Magento 2 Supportstatus
Supportstatus für Magento-Commerce-Versionen 1.x
- bis Juni 2020 Qualitäts- und Sicherheitsupdates für die Versionen 1.14 und 1.13
- bis Juni 2020 Sicherheitsupdates für die Versionen 1.12 bis 1.9
Supportstatus für Magento Open Source 1.x
- bis Juni 2020 Sicherheitsupdates für die Versionen 1.9 bis 1.5
Supportstatus für ältere Magento-2-Versionen
- bis Juni 2020 Sicherheitsupdates für die Versionen 1.9 bis 1.5
- seit März 2018 kein Support für Magento Commerce 2.0
- seit Ende Juli 2019 kein Support für alle Versionen ab Magento Commerce 2.1.x
- Ausnahme: Support-Verlängerung bis Dezember 2019 für Magento Commerce 2.2
Schritt 1: Shop-Analyse
Der Wechsel von Magento 1 zu Magento 2 ist deutlich aufwendiger als kleinere Updates. Im Grunde ist es Replatforming – im Kern ein Plattformwechsel. Der Name bleibt, Features und Strukturen verändern sich.
Vor dem Wechsel ist es deshalb angebracht, den bisherigen Shop genauer unter die Lupe zu nehmen:
- Wie viele Kunden sind aktiv oder haben sich zuletzt eingeloggt?
- Welche Produkte verkaufen sich optimal, welche gar nicht?
- Nach welchen Begriffen suchen Kunden am häufigsten?
- Über welche Wege steigen Kunden im Shop ein und über welche Seiten steigen Sie wieder aus?
- Welches sind die typischen Klickpfade?
- Wie hoch ist die Abbruchrate im Warenkorb?
- Wie kommt das bisherige System mit Lastspitzen zurecht?
Eine gute Status-quo-Analyse verhindert, dass im späteren Schritt von falschen Werten ausgegangen wird. Andersherum können bestehende Schwachstellen priorisiert und sofort durch entsprechende Features eliminiert werden.
Ergänzend zur Server- und Webanalyse dürfen auch Kundeninterviews, Fragebögen und ergänzende Zielgruppenevaluationen nicht fehlen. Ganz simpel und gleichzeitig von enormer Bedeutung ist der Kundenwunsch: Was wünscht sich die Stammkundschaft, welche Produkte, Zahlungsmethoden, Abläufe oder Serviceanfragen stehen für sie im Fokus?
Schritt 2: Aufgaben- und Feature-Priorisierung
Geschäftskritische Features und Prozesse erhalten Vorrang, nette Gimmicks und Spielereien können im ersten Schritt nach hinten rutschen. Diese Vorgehensweise hat zwei Vorteile:
- Geschäftskritische Prozesse erhalten die größere Aufmerksamkeit und einen größeren zeitlichen Rahmen, um beispielsweise Schnittstellenlösungen für das ERM anzupassen.
- Statt sich in verschiedenen Features und neuen Funktionen zu verzetteln, kann sich das Migrationsteam komplett auf die Kernfunktionen konzentrieren.
Das Team für das Replatforming setzt sich im besten Falle aus Personen der verschiedenen Abteilungen im Unternehmen zusammen: Technik, Kundensupport, Marketing, Geschäftsleitung und Einkäufer arbeiten hier Hand in Hand. Wer agile Methoden wählt, kann im Projekt flexibel erkennbar nötige Schritte ergänzen, Deadlines anpassen oder zusätzliche Personenkreise für einzelne Schritte an Bord holen.
Aus Schritt 1 ergibt sich außerdem, welche Features unbedingt mit in die neue Shop-Version einfließen sollten und welche entfallen.
Schritt 3: Datenmigrationskonzept & Zeitplan
Durch das Replatforming ist die Datenmigration komplex, eine einfache 1:1-Übertragung ist nicht gewährleistet. Stattdessen sollte ein entsprechendes Datenmigrationskonzept erarbeitet werden: Alle Kundendaten und Accountdaten, Produktdetails, vorhandene Gutschein- und Rabattcodeaktionen sollten migriert werden.
Die Datenmigration kann provisorisch vorab und kurz vor dem Go-Live final erfolgen und sollte unbedingt mit einem Auge zur DSGVO erfolgen: Wer darf im Migrationsprozess welche Daten zu Gesicht bekommen, wie wird mit verlorenen Daten umgegangen? Einige Shop-Betreiber setzen beim Replatforming auf generelle Neu-Registrierung aller Bestandskunden inklusive neuer Datenschutz-Zustimmungen, andere erzwingen die Neu-Vergabe des Account-Passworts.
Wie Sie es auch lösen, es sollte in enger Abstimmung mit dem Datenschutzverantwortlichen erfolgen.
Der Zeitplan sollte erfahrungsgemäß um die sechs Monate umfassen, vom ersten Planungsgespräch bis zum finalen Go-Live-Moment. Relevante Phasen wie Analyse, Planung, Umsetzung & Testing sowie die Markteinführung- und Go-Live-Strategie sollten darin enthalten sein. So lässt sich für alle Beteiligten entsprechendes Zeitbudget für die anstehenden Aufgaben freihalten – jeweils zur passenden Projektetappe.
Schritt 4: Markteinführungs- und Go-Live-Strategie
Nach dem finalen Testing ist der letzte Schritt der strategischen Planung erreicht. Denn spätestens jetzt sollte die Markteinführungs- und Go-Live-Strategie stehen.
Dazu zählt auch im Zeitplan die Frage, wer wann und wie über den neuen Shop – und eventuelle neue Funktionen – berichtet, wie Stammkunden durch den neu aufgesetzten Shop geführt werden. Kundensupport und Marketing-Team brauchen entsprechende Schulungen, falls sich Funktionen für Bestellung und Bezahlung signifikant ändern. Im Vorfeld besprochen und definiert, lassen sich Veränderungen gezielter kommunizieren und der Support ist entsprechend vorbereitet.
So. Mit diesen Schritten sind Sie für eine Magento 2 Migration bestens vorbereitet.
Fazit – erfolgreiche Magento 2 Migration
Neben den technischen Spezifikationen für das Replatforming ist der Wechsel von Magento 1 auf Magento 2 vor allem eine strategische Herausforderung. Ein neuer Shop muss entstehen, möglichst ohne Stammkunden oder potenzielle neue Kunden durch komplexe Abläufe bei der Shoptransformation zu vergraulen. Wir begleiten auf Wunsch durch die strategische Evaluation und unterstützen sowohl bei der Projektorganisation als auch bei der technischen Umsetzung. Sprechen Sie uns dazu direkt an!
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