Seit Google 2009 die Initiative “Let’s make the web faster” gestartet hat, liegt ein Fokus des Unternehmens auf der Geschwindigkeit von Websites. Von der Einführung von Page Speed als Rankingfaktor über das Forcieren des Mobile-First-Index bis zur erst kürzlich erfolgten Ankündigung eines umfassenden “Speed Updates” für den Sommer 2018 ist das Ziel klar: Das Web soll schneller und mobiler werden. Da kommt die Nachricht, dass Google – vermutlich nicht ohne einen gewissen Eigennutzen – die bestehende Partnerschaft mit WordPress intensivieren will, wenig überraschend.
Googles Speed-Offensive vs. mangelnde WordPress-Performance
Mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent ist WordPress das mit Abstand meistgenutzte CMS. Etwa ein Drittel aller Inhalte wird mithilfe der quelloffenen Software ins Internet gestellt. Beeindruckende Zahlen, die auch Google – gerade vor dem Hintergrund seiner Speed-Offensive – aufhorchen lassen müssen. Und so verwundert es nicht, dass der Technologie-Riese mitteilt, seine Partnerschaft mit WordPress vertiefen zu wollen. Oberstes Ziel soll dabei sein, der Community beim Optimieren von Ladezeiten und Steigern der Performance aktiv unter die Arme zu greifen. Es ist kein Geheimnis, dass WordPress ein Geschwindigkeitsproblem hat. Zwar hat sich der Code in den letzten Jahren erheblich verbessert. Dennoch hinkt WordPress seinen Mitbewerbern in einigen Punkten, wie beispielsweise der Anzahl der Requests pro Seitenaufruf, noch hinterher.
Aktive Unterstützung mit eigenem WordPress-Entwicklerteam
Die Ursachen für die mangelnde Performance finden sich zum Teil im Core-Code selbst. Andererseits bremsen zahlreiche Plugins, die zudem teilweise ein Sicherheitsrisiko darstellen, das System aus. Da sich viele dieser Nachteile auch nicht durch simples Aufrüsten der Hardware kompensieren lassen, will Google jetzt aktiv werden. Mit Unterstützung hauseigener Entwickler wollen die Kalifornier das CMS schnellstmöglich auf den aktuellen Stand der Web-Technologie bringen. Konkret ist geplant, dass eigene Experten und die WordPress-Community eng zusammenarbeiten und gemeinsam den Code sowie die Themes und Erweiterungen optimieren. So berichtet es Alberto Medina von Google in einem privaten Blogbeitrag. Angestrebt ist unter anderem:
- die Entwicklung fortschrittlicher Themes zur schnelleren Integration in moderne Webtechnologien
- die Weiterentwicklung des Gutenberg-Editors (ersetzt ab WordPress 5 den normalen Editor)
- die Förderung des Tide-Projekts (Testsystem für PHP Probleme in Plugins / Themes)
- die Entwicklung von Tracking- und Report-Tools
- die Erweiterung der Einsatzmöglichkeiten des AMP-Plugins
Googles Pläne für AMP (Accelerated Mobile Pages)
Insbesondere der letztgenannte Punkt dürfte Experten aufhorchen lassen. Denn die ausdrückliche Erwähnung des AMP-Plugins könnte ein Hinweis auf eine langfristige Strategie der Kalifornier sein. Schließlich ist Google seit Einführung des quelloffenen Frameworks zur Reduzierung der Website-Ladezeit darum bemüht, für eine weite Verbreitung zu sorgen. Vor allem bei den großen Medien, aber auch durch aktive Unterstützung von Entwicklern, die AMP-Plugins für WordPress und andere Content Management Systeme programmieren. Ein mögliches Ziel von Google könnte es sein, AMP über kurz oder lang in den WordPress-Core zu integrieren. Doch das ist noch Spekulation. Bisher heißt es von Seiten Medinas zu den Arbeiten an AMP nur, dass man die Funktionen des AMP-Plugins ausbauen will, um “eine gute Nutzererfahrung zu schaffen”.
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